Pressemitteilung
Volksbegehren „Nichtraucherschutz“ gut angelaufen
Pressemitteilung des ÖDP-Ortsverbandes Bad Abbach
Erstunterzeichner wollten sie sein, aber das ließen volle Wartezimmer, Kunden und Stundenplan nicht zu. So traf sich die bunte Mischung aus Unterstützergruppen erst am Abend im Rathaus. Sie sind Ärzte, Betreuer, Familienfrauen, Lehrer, Unternehmer und Vereinsvorstände, denen die gesundheitlichen und sozialen Aspekte des Volksbegehrens „Nichtraucherschutz“ sehr am Herzen liegen.
Dr. Friedrich Begemann weist auf die positiven gesundheitlichen Auswirkungen aus der Zeit des ursprünglichen Nichtrauchergesetzes hin: “Die Zahl der Herzinfarkte ist gesunken, gerade auch bei den Passivrauchern. Ein gesunder Mensch ohne Nikotinbelastung trägt z.B. ein Risiko von 6,9%, eine Lungenerkrankung zu erleiden, bei einem Raucher steigt das auf bis zu 20% und bei einem Passivraucher können das 10-15% sein.“
Dr. Klaus Krumbacher, ödp (Erstunterzeichner) bedauert den Tod von jährlich über 3000 Passivrauchern in Deutschland. Diese hohe Zahl sei bei einer rauchfreien Umgebung absolut vermeidbar.
Auf dem Schutz der Kinder liegt ein besonderes Augenmerk. „Sie leiden besonders unter dem Qualm“, erklärt Dr. Thomas Weigand. „ Außerdem lassen sich Kinder und Jugendliche leicht zum Rauchen verleiten, wenn sie es in Kneipen und Diskotheken als Normalität erleben.“ „Das Rauchen ist Einstiegsdroge für anderen Drogenkonsum“, mahnt Dr. Thomas Seubert, der auch die Not der jungen Menschen kennt, zur angebotenen Zigarette „Nein“ zu sagen. Das Vorbild der Umgebung sei wichtig für die eigene Einschätzung und Werteentwicklung. Reinhard Baumeister, Bund Naturschutz, wünscht sich ein rauchfreieres Leben für seine 4 Kinder und 2 Enkelkinder. „Meine zwei Jüngsten haben in den Semesterferien in der Gastronomie gearbeitet, das wäre ohne Rauch bedeutend angenehmer gewesen.“ Ferdinand Hacklsperger, ödp, schätzt das Engagement der Sportvereine für junge Menschen sehr, es bleibt ihm aber unverständlich, „wenn man dann nachher mit den Kindern und Jugendlichen ins Vereinsheim geht, wo geraucht werden darf, sofern die Raumgröße stimmt.
Dr. Richard Pickl, ödp, weist besonders auf die Arbeitsbedingungen des Personals hin: „Die Bedienungen haben keine Wahl, weil sie auf ihren Arbeitsplatz angewiesen sind. Diese Leute müssen geschützt werden.“ Wenn nötig, müsse künftig der Arbeiterschutz der EU greifen.
Willi Knapp, BN, schätzt die gesundheitlichen Aspekte und findet es „großartig, dass das Bewusstsein geschärft wird und auf die Angestellten mehr geachtet wird.“ Franziska Brombierstäudl, Frauenbund, genießt den Besuch einer rauchfreien Gaststätte. Sie habe auch schon sehr unter rücksichtslosen Rauchern gelitten.
Gertrud Evrard und Renate Wanner, ödp, meinen, der Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz sei ohnehin Aufgabe des Gesetzgebers und freuen sich, dass auch Raucher zu den Unterzeichnern gehören. „Viele schätzen sogar den sanften sozialen Druck, der sie dazu bringt, selbst weniger zu rauchen.“
Dres Petra und Wolfgang Kaufmann betonen neben der gesundheitlichen Gefährdung auch die sozialen Aspekte. „Es ist eine Frage der Sauberkeit. Keiner soll einen anderen mit Schmutz bewerfen, so soll er ihm auch nicht Schmutz in die Lunge blasen. Es ist eine Sache der Rücksichtnahme und Achtung voreinender.“