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Pressemitteilung

ÖDP lehnt gesundheitsgefährdende Elektrosmogbelastung im neuen Kelheimer Landratsamt ab / ÖDP-Fraktionssprecher Peter-Michael Schmalz: Kein W-LAN für private Geschäftsabwicklungen von Kreisräten während der Sitzungen

Antrag von ÖDP-Kreisrat Peter-Michael Schmalz im Kelheimer Kreistag

Beim Sichten der heute eingegangenen Unterlagen für die Kreisausschusssitzung am 03.11.2014 ist unter TOP 6 die Einrichtung von W-LAN in bestimmten Räumlichkeiten des neuen LRA Kelheim vorgesehen. Was die in der Beschlussvorlage vorgesehen Räume von Landrat, Geschäftsleiter und EDV betrifft, so kann die technische Aussteuerung so geregelt werden, dass Nachbarräume von Mitarbeitern nicht betroffen sind und die Strahlungsbelastung nur die Personen betrifft, die sich bewusst dafür entschieden haben, sich eines zusätzlichen Elektrosomogs auszusetzen.

Was jedoch die ständige Bestrahlung mittels W-LAN durch Hot-Spots während der Sitzungen im künftigen kleinen und großen Sitzungssaal betriff, so ist die ÖDP aus gesundheitlicher Sicht entschieden dagegen.

Es gibt überhaupt keine Notwendigkeit, dass Landrat und 60 Kreisräte während der Sitzungen fleißig im Internet surfen oder (s. Sitzungsvorlage) mit ihren Büros per W-LAN kommunizieren. Wir hatten in der Geschäftsordnung vor einigen Jahren beschlossen, dass der Gebrauch von Handys während Sitzungen nicht gestattet ist.

Dabei sollte es auch bleiben. Wir sind jahrzehntelang und insbesondere auch in den letzten 5 Jahren, in welchen die W-LAN-Welle sich ausbreitet auch bestens ohne W-LAN in den Sitzungen ausgekommen.

In den Sitzungen ist die volle Konzentration der Kreisräte auf die Sitzungsunterlagen bzw. die mündlichen Vorträge der Referenten mit und ohne Wandbilderverwendung gefordert.

Irgendwo muss einmal eine klare Grenze für den Allerreichbarkeitswahn gesetzt werden. Noch dazu haben wir in den Sitzungssälen Telefon-Festnetzanschlüsse, so dass jeder Sitzungsteilnehmer bei dringenden Fällen telefonisch erreicht werden kann.

Soll W-LAN, wenn es nach den Technikfreaks geht, jetzt z. B. auch noch in die Kirchen Einzug halten, so dass man während der Predigt im Internet nach Bibelstellen suchen kann und überprüft ob der Pfarrer in den Lesungen  z. B. auch die Apostelbriefe richtig wieder gegeben hat?

Der eine Punkt ist das Stören von Sitzungen und die Ablenkung der surfenden Kreisräte selbst und ihrer unmittelbaren Sitzungsnachbarn von der Sitzung.

Der andere Punkt ist, dass in der breiten Öffentlichkeit immer noch drastisch die sich immer stärker abzeichnenden gesundheitlichen Risiken von Mobilfunk/W-LAN und Co. unterschätzt werden. Es wird immer noch gehofft, so schlimm wird es nicht sein, weildann wäre es ja längst verboten und abgesehen davon ist es doch so praktisch.

Wir alle wissen, dass es viele Jahrzehnte gedauert hat, bis man z. B. gegen die Macht der Konzerne mit ihren immer neuen "Versuchungen" den Schutz vor dem giftigen Zigarettenqualm in öffentlichen Räumen durchgesetzt hat.

Es wird auch noch viele Jahre dauern, bis man gegen die vielfache Milliarden-Euro-Macht der Konzerne auch einen effektiven Gesundheitsschutz in puncto Elektrosmog erreicht haben wird.

Nachfolgend übersende ich Ihnen eine topaktuelle Abhandlung vom 17.10.2014 in Sachen Strahlungsbelastung durch Mobilfunk und Co (Einstufung von Mobilfunk/ W-LAN als Krebsrisiko durch die WHO im Jahr 2011 und vieles mehr).

Vor diesem Hintergrund beantragt die ÖDP, dass das bisherige Verbot der Nutzung von aktiven Mobilfunkgeräten (Handys, Smartphones usw.) während Sitzungen aufrecht erhalten bleibt und auch keine völlig überflüssige und schädliche zusätzliche Zwangsbestrahlung zum bestehenden Mobilfunknetz im öffentlichen Raum in bis zu 4 Stunden dauernden Sitzungen durch zusätzliche W-LAN-Sender in den Sitzungssälen erfolgt.

Was die von der Verwaltung vorgeschlagene Verwendung eines Funkmikrofons durch einen durch den Sitzungssaal wandernden Referenten betrifft, so sehen wir diesen Verwaltungsantrag als hinnehmbar an (andere Technik, geringe
Belastung).

Ich beantrage ferner, dass diese Antrags-email an die Kreisauschussmitglieder und ihre Vertreter per e-mail weiter geleitet wird. Dann haben die Kreisräte die Möglichkeit sich unter den unten angegebenen Links direkt ein eigenes Bild vom aktuellen Gefährdungspotential machen.

Und noch ein Hinweis zum Datenschutz. Sie Herr Landrat, die Verwaltung und auch etliche Kreisräte haben sich in der letzten Plenumssitzung darüber aufgeregt, dass mittels Handy/Smartphones Ton- und Bildaufnahmen aus der
laufenden Sitzung gemacht wurden. Mit der Installation von W-LAN in den Sitzungssälen vereinfachen Sie dieses illegale Vorgehen.

Um Eingangsbestätigung und Weiterleitungsbestätigung wird gebeten.

Mit freundlichen Grüßen

Peter-Michael Schmalz
ÖDP-Fraktionssprecher im Kreistag Kelheim
Verbraucherschutzreferent Markt Langquaid

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