Pressemitteilung
Großveranstaltung zum heiß diskutierten Thema "Gentechnik in der Landwirtschaft - Existenzgefahr für die Landwirte?"
Die Veranstaltung ist gleichzeitig als Startschuss für die Einrichtung einer "Gentechnikfreien Zone Landkreis Kelheim" im landwirtschaftlichen Bereich gedacht. Termin: Freitag, 15. September, ab 20 Uhr Ort: Hausen, Lkr. Kelheim, Gasthof Prüglmeier (Ortszentrum)
Im Rahmen der seit 2003 laufenden Bemühungen der ÖDP zur Gründung einer „Gentechnikfreien Zone Landkreis Kelheim“ auf freiwilliger Basis im Agrarbereich, ist es den beiden Initiatoren dieses Vorhabens, Kreisrat Peter-Michael Schmalz aus Langquaid und Gemeinderat Bernhard Köck aus Wildenberg, gelungen, mehrere hochkarätige Referenten aus dem landwirtschaftlichen Bereich in den Landkreis Kelheim zu holen. Mit dem kanadischen Landwirt und ehemaligen langjährigen Parlamentsabgeordneten Percy Schmeiser, kommt sogar die weltweite Symbolfigur im Kampf gegen die Agrargentechnik in den Landkreis.
Im Rahmen des Vortragsabends werden zunächst Edith Lirsch, bayerische Landesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (ABL), und Wolfgang König, Vorstandsmitglied im Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft noch produzierender Landwirte Ostbayerns (ANPLO), in das heiß umstrittene Thema „Gentechnik in der Landwirtschaft“ einführen.
Das Hauptreferat des Abends hält Percy Schmeiser. Er ist 75 Jahre alt, bewirtschaftet in der kanadischen Provinz Saskatchewan eine Farm mit dem Schwerpunkt Saatzucht. Er war viele Jahre Parlamentsmitglied des kanadischen Staates und in mehreren landwirtschaftlichen Ausschüssen aktiv. Obwohl er selbst niemals gentechnisch manipuliertes Saatgut auf seiner Farm eingesetzt hatte, wurde er dennoch durch den US-amerikanischen Chemie- und Saatgutkonzern Monsanto in einen jahrelangen Rechtsstreit verwickelt. Mit seinem reichhaltigen Erfahrungsschatz in Sachen Gentechnik in der Landwirtschaft ist er mittlerweile ein weltweit gefragter Referent.
Percy Schmeiser berichtet von der Erfahrungen der kanadischen Farmer nach zwischenzeitlich 10 Jahre währendem Gentechnikanbau, von seinem Kampf „David gegen Goliath“, darüber, ob eine Koexistenz zwischen Landwirtschaft mit und ohne Gentechnik überhaupt möglich ist, von der Entwicklung der sozialen Beziehungen zwischen den Farmern mit und ohne Gentechnikanbau und vieles mehr.
Bernhard Köck, im Hauptberuf Bäckermeister: “Nicht nur Landwirte sind von der Gentechnik betroffen sind. Auch andere Nahrungsmittel produzierende Bereiche wie Imker und der gesamte Lebensmittel weiter verarbeitende Bereich und damit letztlich alle Bürgerinnen und Bürger sind als Verbraucher der Nahrungsmittel betroffen“. Ergänzend hierzu Verbraucherschutzreferent Peter-Michael Schmalz, der in seiner Heimatgemeinde Langquaid im Jahr 2005 als erster Landkreisgemeinde erreicht hat, dass auf allen ihren 275 landwirtschaftlichen Flächen kein genmanipuliertes Saatgut eingesetzt werden darf: „Dass wir mit unserem Einsatz für eine „Gentechnikfrei Zone Landkreis Kelheim“ auf dem richtigen Weg sind, zeigen zum einen die immer bedenklicheren neuen Forschungsergebnisse und Krankheitsrisiken für Nutztiere und Menschen und zum anderen die trotz EU-Recht erlassenen Verbote von genmanipuliertem Saatgut in europäischen Ländern wie Polen, Südtirol, Österreich, Schweiz usw. Und wenn man bedenkt, dass seit Jahren durchgehend in allen Meinungsumfragen ca. 75% der aller Bürger Gentechnik in Nahrungsmitteln ablehnen und trotzdem sowohl die Bundes- als auch die bayerische Staatsregierung sich gegen den Volkswillen für Gentechnik in der Landwirtschaft einsetzen, dann sind wir der Auffassung, dass das Volk in einer breiten Allianz, wie in anderen bayerischen Landkreisen auch, die Sache selbst in die Hand nehmen muss! Zu der Informationsveranstaltung sind deshalb neben den Landwirten auch alle Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen.“