Pressemitteilung
Der Vorsitzende des Europäischen Berufsimkerverbandes, Walter Haefeker aus Seeshaupt, zu Gast in Abensberg; Bericht über Landkreis-Gentech-Veranstaltung am Dienstag
Presseinformation des ÖDP-Kreisverbandes Kelheim
Am Dienstag war auf Einladung der ÖDP der Vorsitzende des Europäischen Berufsimkerverbandes, Walter Haefeker aus Seeshaupt, zu Gast in Abensberg. Thema des Abends waren die Gefahren der Gentechnik in der Landwirtschaft.
Zu Beginn der gut besuchten Veranstaltung erläuterte der
Umweltreferent des Marktes Langquaid und Spitzenkandidat der niederbayerischen ÖDP für den Bezirkstag, Peter-Michael Schmalz, den Gentechnik-Sachstand im Landkreis. Am 14.02.04 hatte die ÖDP im Kreistag den Erlass einer Resolution gegen Gentechnik in der Landwirtschaft des Landkreises gefordert. Am 26.02.04 wurde auf Antrag von Thomas Obster, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes und Landtagsdirektkandidat der FW für die Landtagswahl am 28.09.08 mit Unterstützung von Landrat Hubert Faltermeier, dem jetzigen niederbayerischen Spitzenkandidaten der FW für den Bezirkstag, im Kreisumweltausschuss der ÖDP-Antrag gegen die Gentechnik abgelehnt. Statt dessen wurde mit den Stimmen von Landrat, FW, CSU, SPD und SLU sogar der Schutz der Landwirte gefordert, die genmanipuliertes Saatgut im Landkreis anbauen wollen. Dies, so Peter-Michael
Schmalz, sei bis heute geltende Beschlusslage im Landkreis Kelheim.
Als Reaktion darauf, so Kreisrat Schmalz weiter, habe er 2006 gemeinsam mit ÖDP-Gemeinderat Bernhard Köck aus Wildenberg und dem Träger des Alternativen Nobelpreises 2007, dem kanadischen Farmer Percy Schmeiser,
ohne den Kreistag das Projekt "Gentechnikfreie Zone Landkreis Kelheim" gegründet. Diesem Bündnis haben sich mittlerweile zahlreiche Landwirte und Grundbesitzer, sowie der Markt Langquaid angeschlossen.
Anschließend erläuterte Referent Walter Haefeker den Gästen, unter denen sich viele Imker befanden, die neuesten Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Gentechnik. So habe man in Gegenden, in denen Mais angebaut wird, festgestellt, dass dort Maispollen den größten Anteil im Honig der Bienen hätten. Da sich mittlerweile herausgestellt habe, dass Gentech-Konzerne wie
Monsanto z. B. für Gen-Mais nur Pseudo-Umweltverträglichkeitsuntersuchungen ins behördliche Zulassungsverfahren eingebracht haben, wurde z. B. in Frankreich der Genmais verboten.
Auch für Deutschland fordere der Berufsimkerverband ein solches, vom EU-Recht abgedecktes Verbot. Bundeslandwirtschaftsminister Seehofer, so Haefeker weiter, schenke jedoch nur den Genkonzernen und ihren Behauptungen Glauben und lehne ein solches Genmaisverbot ab. Anhand eines
Power-Point-Vortrages zeigte Haefeker auf: "Die vom CSU-Minister Seehofer eingeführten Sicherheitsabstände zwischen Äckern mit und ohne Gentechnik, nämlich 150 bzw. 300 m, seien existenzbedrohend für die Imker, da Bienen 3 km und weiter zur Nahrungssuche ausschwärmen. Aufgrund von Bienenmassensterben in den USA bei Gentech-Feldern wissen wir, dass die Bienengesundheit durch den Genmais (Bt-Mais) massiv bedroht ist. Deshalb kämpfen die Imker auf allen
Ebenen gegen ein Anwendung der Gentechnik in der Landwirtschaft.
In der anschließenden Diskussion beantwortete Walter Haefeker noch einige Fachfragen der anwesenden Imker.
Mit freundlichen Grüßen
Peter-Michael Schmalz