Pressemitteilung
Anti-Atomkraft-Aktion zum Kinofilm "Die Wolke"
Film läuft in den Landkreiskinos - ÖDP erinnert an Atomgefahren
Wildenberg / Seit 16. März läuft der Film „Die Wolke“ über eine fiktive Katastrophe im bayerischen Atomkraftwerk Grafenrheinfeld deutschlandweit in den Kinos. Auch im Landkreis Kelheim wird der Film z. B. in Abensberg und Kelheim vorgeführt. Aus diesem Anlass ruft die ÖDP im Landkreis Kelheim die Bürgerinnen und Bürger zum Mitmachen bei einer Postkarten-Aktion gegen Atomenergie auf. „Wir wollen ein Zeichen an die regierenden Politiker setzen. Auch in deutschen Reaktoren gab es bereits schwere Störfälle. Niemand kann uns garantieren, dass bei uns eine Katastrophe und die Verstrahlung weiter Teile Deutschlands ausgeschlossen ist“, begründet ÖDP-Kreisvorsitzender und Kreisrat Peter-Michael Schmalz aus Langquaid die Initiative, die auf der Vorstandssitzung in Wildenberg beschlossen wurde. Zunehmend an Brisanz, so Schmalz weiter, gewinne das Thema Atomenergie für die Bürger des Landkreises Kelheim. So sei mittlerweile am Standort des größten deutschen Atomkraftwerkes (Ohu II, neben dem älteren Ohu 1 östlich von Landshut gelegen) mit dem Bau eines atomaren Zwischenlagers begonnen worden. Dabei sollte man sich stets vor Augen halten, dass:
Der östliche Landkreis Kelheim in der sog. Todeszone der beiden Landshuter Kernkraftwerke liegt, also der Zone, in der bei einem Reaktorbruch innerhalb weniger Tage alle verstrahlten Einwohner sterben oder schwerste Gesundheitsschäden erleiden,
Am 26.04.2006 20 Jahre seit dem Reaktorbruch in Tschernobyl vergangen sind und in diesem Zeitraum alleine in der Ukraine mehrere tausend Menschen in Folge des Reaktorunfalles starben
Auch im Landkreis Kelheim nach 20 Jahren und noch in vielen Jahrzehnten Verstrahlungsfolgen, wie z. B. Verzehrbeschränkungen bei Wildfleisch oder Waldfrüchten gelten bzw. gelten werden
Im „angeblichen“ atomaren „Nur-Zwischen“- Lager bei Landshut 152 Castorbehälter mit hochradioaktivem Brennstoffabfall mindestens einige Jahrzehnte lang lagern sollen, wobei das Radioaktivitätspotential eines einzigen Castor-Behälters so hoch ist, wie in den vergangenen 20 Jahren durch den Super-Gau in Tschernobyl insgesamt an Radioaktivität über Europa verteilt wurde.
es nach ca. 40 Jahren Nutzung von Kernenergie immer noch keine sichere Endlagertechnik gibt
Selbst beim laufenden Betrieb der Kernkraftwerke ständig Radioaktivität an die Umwelt in Luft und Wasser in erheblichem Umfang abgeben wird.
Die bisher in Deutschland mit ca. 25 Milliarden Euro Steuergeldern subventionierte Kernenergie in höchstem Ausmaß importabhängig und keineswegs klimafreundlich ist, wie immer wieder fälschlich behauptet wird.
Die Postkartenaktion der ÖDP, so stellv. ÖDP-Kreisvorsitzender und Gemeinderat Bernhard Köck aus Wildenberg, fordert„ einen schnelleren Atomausstieg“ Mit der ersten Postkarte soll der CSU-Vorsitzende Edmund Stoiber aufgefordert werden, nicht mehr für eine nochmals verlängerte Reaktorlaufzeit, einzutreten“. Mit einer zweiten Postkarte wird der österreichische EU-Ratspräsident und Kanzler Schüssel aufgefordert, für eine Aufhebung der EU-Atomkraftförderung einzutreten. „Die Atomenergie ist nach unserer Überzeugung ein zu großes Risiko – vom Uranabbau, unter dem viele Menschen in den Abbaugebieten gesundheitlich schwer leiden, bis hin zur sehr großen Anfälligkeit für Terrorakte. Nach Ansicht der ÖDP, so Köck, ist der so genannte „Atomausstieg“ der früheren rot-grünen Bundesregierung kein echter Ausstieg. Es sei nämlich gar keine begrenzte AKW-Laufzeit vereinbart, sondern eine bestimmte Stromproduktionsmenge den Atom-Konzernen garantiert worden: „Der rot-grüne Ausstiegsbeschluss bedeutet, dass staatlich garantiert fast noch einmal soviel Atomstrom und Atommüll erzeugt werden darf, wie seit Beginn der Kernenergienutzung bis heute.
Peter-Michael Schmalz, Kreisvorsitzender